SOS-EU-Alp, Schnelle Hilfe in den Bergen

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06.09.2019, 20:09 Uhr
Schnelle Hilfe in den Bergen: Die “SOS-EU-Alp”-App
Ein Knopfdruck und die Rettung ist unterwegs:
Die App “SOS-EU-Alp” bestimmt den Standort des Hilfesuchenden und verbindet ihn mit der richtigen Leitstelle. Das System soll bei Unfällen in den Bergen schnelle Hilfe bringen.
In den Bergen unterwegs zu sein, ist nicht ungefährlich. Vor allem in den Sommermonaten rücken die Bergretter immer häufiger aus. Das Problem ist oft: Die Menschen in Not wissen nicht, wo sie gerade genau sind – und welche Nummer sie überhaupt anrufen sollen, um Hilfe zu alarmieren.
Da soll die neue App “SOS-EU-Alp” Abhilfe schaffen: Ein Knopfdruck auf das rote Feld “Notruf melden” genügt und der Notruf landet in der zuständigen Leitstelle. Die App sendet auch den genauen Standort des Hilfesuchenden, die Rettung kann schnell anlaufen, es wird keine Zeit für lange Rückfragen oder eine aufwendige Suche verschwendet.
Länderübergreifend entwickelt
Am Freitag stellte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU), die auch Vorsitzende des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit ist, dem Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, und dem Landesrat von Südtirol für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, die Notfall-App in Wörgl vor. Das System wird schon seit 2012 erfolgreich in Tirol eingesetzt, seitdem wurde fast jeden Tag ein Notruf darüber abgesetzt. Nun wird es auch länderübergreifend zum Einsatz kommen. Entwickelt wurde die App von Tirol zusammen mit Südtirol und Bayern.
Eine App für alle Fälle
“SOS-EU-Alp” kann kostenlos auf dem Smartphone installiert werden. Da-nach ist eine einmalige Anmeldung erforderlich. Das System soll vor allem bei Unfällen in den Bergen schnelle Hilfe bringen, steht aber – so Bernd Noggler von der Tiroler Leitstelle in Innsbruck – für alle Notfälle zur Verfügung, egal, ob man die Bergwacht, den Rettungsdienst oder die Feuerwehr braucht.
In Tirol werden die Notrufe an die Leitstelle in Innsbruck übermittelt, in Bay-ern gehen sie bei der nächstgelegenen Integrierten Leitstelle ein (ILS). Wer die App außerhalb von Bayern, Tirol oder Südtirol verwendet, landet mit seinem Notruf direkt bei der nächsten ILS, die man auch unter der 112 anrufen kann. Hier werden zwar keine Daten über den Standort des Anrufers weitergegeben, aber immerhin müssen Hilfesuchende nur einmal auf das Feld der App drücken und nicht die 112 eintippen – was in der Aufregung bei einer Notlage durchaus hilfreich sein kann.